ISO/IEC 20000-1:2018 - komplett überarbeitet
Die International Organization for Standardization (ISO) hat Ende 2018 die bestehende Version (2011) total überarbeitet und als ISO/IEC 20000-1:2018 veröffentlicht. Das Services Management System ist darin entsprechend dem nachfolgenden Bild aufgebaut:

Was hat sich geändert mit ISO/IEC 20000-1:2018
Die wichtigsten Änderungen gegenüber der Publikation 2011 sind im Folgenden aufgelistet:
Vereinheitlichung der Normenstruktur (mit anderen Standards):
Die Struktur aller Standards zu Management Systemen (ISO/IEC 9001, ISO/IEC 27001, ..) wurde vereinheitlicht. Dies hat zur Folgen, dass einige neue gemeinsame Anforderungen und Ergänzungen eingeführt wurden:
- Kontext der Organisation
- Bewältigung von Risiken und Chancen
- Dokumentierte Informationen
- Ressourcen, Kompetenz und Bewusstsein.
Berücksichtigung der wachsenden Trends im Service Management:
- Kommodifizierung von Services (commoditisation of services),
- Multi-Supplier Management durch internen oder externen Service Integrator
- die Notwendigkeit, den Wert von Services für Kunden zu ermitteln
Reduktion auf das "WAS IST ZU TUN":
- Die Norm lässt mehr Freiheiten bei der Erfüllung der Anforderungen
Neue Anforderungen:
- Pflege und Bereitstellung von Wissen
- Planung eines Service
Getrennte Klauseln bisheriger Kombinationen:
- Incident Management und Service Request Management
- Service Continuity Management und Service Availability Management
- Service Level Management und Service Catalog Management
- Capacity Management und Demand Management
Umbenennung und Aktualisierung:
- Der Prozess "Governance of 3rd Party processes" wurde in "Control of Parties involved in the Service Lifecycle" umbenannt und ergänzt
Anpassungen einiger Definitionen - folgende Begriffe wurden ersetzt:
- "Service Provider" durch "Organisation"
- "interne Gruppe" wurde durch "interner Supplier"
- "Supplier" wurde durch "externer Supplier"
- "Verfügbarkeit" durch "Service Verfügbarkeit"
Minimierung der geforderten Pflichtdokumente:
- Die bisherige Anforderung explizite «Availability- und Capacity Pläne» nachzuweisen wurden durch Anforderungen zur Planung der Verfügbarkeit und Kapazität ersetzt;
- Die bisherige Anforderung eine CMDB zu pflegen wurden durch die Anforderung zur Pflege von Konfigurationsinformationen ersetzt;
- Eine Release Policy braucht es nicht mehr, einzig ein Nachweis der Definition von Reease-Typen und -Häufigkeit muss erbracht werden;
- Eine "Richtlinie zur kontinuierlichen Verbesserung" kann neu auch durch Bewertungskriterien für Verbesserungsmöglichkeiten vereinfacht werden;
- Verweise auf Plan-Do-Check-Act wurden entfernt, da auch andere Methoden verwendet werden können;
- Die detaillierten Anforderungen an das Reporting wurden in die Kapitel verschoben, in denen die Berichte wahrscheinlich erstellt werden.